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Baubiologie ist die Lehre von der ganzheitlichen Beziehung zwischen den Menschen und Ihrer Wohn- und Arbeitsumwelt"

Definition Baubiologie

Baubiologie - Ganzheitlich Planen und Bauen

In der Gesellschaft findet derzeit ein Umdenken statt. Nach jahrzehntelanger Fokussierung des Bauens auf Masse, Wirtschaftlchkeit und einfache Verarbeitbarkeit sind nun globale Trends wie

 

Gesundheit und Nachhaltigkeit

 

auch in den Baubereich vorgedrungen.

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Dies war viele Jahrzehnte anders. Was nur wenige wissen: Schon lange beschäftigen sich Menschen mit dem Thema Biologisches Bauen. Wie bei allen Bewegungen gab es auch in der Baubiologie einen triftigen Grund für die Entstehung:

In den 60er/70er Jahren wurde das Bauen mit einem hohen Maß an Experimentierfreude revolutioniert. Im Einfamilienhausbau eroberte insbesondere die Fertighausindustrie einen großen Markt. Sie punktete mit schneller Bauzeit, individueller Planung und günstigen Baukosten. Vor allem in Städten konnte durch die Errichtung von Massenwohnungen in Plattenbauweise in kurzer Zeit eine enorme Menge an Wohnraum geschaffen werden. Die Euphorie in der Gesellschaft war groß, da die ärmlichen Wohnverhältnisse in teils undichten, zugigen Altbauten endlich Geschichte war und die Wohnsituation "scheinbar" enorm verbessert werden konnte.

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Die gesamte Bauindustrie war zur damaligen Zeit auf

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Wachstum, Wirtschaftlichkeit und Optimierung der Fertigungsmethoden

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ausgerichtet. Baustoffe wurden unbedacht entwickelt und eingesetzt. Eine mögliche Auswirkung auf Verarbeiter und die Bewohner wurde nicht in Betracht gezogen. 

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Doch schon bald zeigten sich bei einigen Bewohnern dieser neuen Häuser gesundheitliche Probleme, die sich in zeitlichen Zusammenhang mit dem Umzug in das neue Eigenheim bringen ließen. Stimmen wurden laut mit dem intuitiven Empfingen - hier stimmt etwas nicht!

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1976 gründete Anton Schneider das Institut für Baubiologie (IBN) in Rosenheim. Er und seine Familie hatten ebenfalls gesundheitliche Beeinträchtigungen nach dem Einzug in ein neues Haus erlitten. Der  Zusammenhang zwischen den verwendeten Baustoffen und Ihrer Gesundheit war Ihnen allzu deutlich, auch wenn zu dieser Zeit noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vorlagen.

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Anfangs galt die Baubiologie für viele als Pseudowissenschaft. In wissenschaftlichen Kreisen und von den Produktherstellern wurden die Bedenken zunächst nicht ernst genommen.

Mit den Jahren konnten jedoch wissenschaftliche Untersuchungen in vielen Fachgebieten der Baubiologie  Erkenntnisse liefern, die zahlreiche Bedenken der Baubiologen bestätigten. Dadurch gewann die Baubiologie in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung und ist heute eine weltweit anerkannte Wissenschaft.

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Teilweise dauerte es Jahrzehnte, von den ersten Symptomen beim Menschen bis zum wissenschaftlichen Nachweis und Verbot des Produkts. Bei Asbest waren es 70 Jahre.

Um so wichtiger ist es mit einem gesunden Menschenverstand an dieses Thema heranzutreten. Oft führt eine Wirkung über Jahrzehnte zur Symptombildung und Erkrankung. Daher ist es schwierig einen Ursachen - Erkrankungs Zusammenhang herzustellen.

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Zu den bekanntesten Schadstoffen, die v.a. in den 60er und 70er Jahren eingebaut wurden gehören Asbest, Holzschutzmittel wie Lindan und PCP, PVC, Weichmacher, Formaldehyd. Mittlerweile sind einige dieser Materialien offiziell als gesundheitsgefährdend eingestuft worden. Sie wurden vom Markt genommen.

Doch die Industrie ist einfallsreich und immer noch in erster Linie auf Ihren wirtschaftlichen Vorteil bedacht. Um eine Umsatzsteigerung zu erreichen, werden Produkte. Im Focus der Entwickler steht der Verarbeiter dieser Produkte - nicht die Hausbewohner. 

Neue Produkte werden entwickelt und verkauft, oft "verstecken" sich altbekannte Schadstoffe hinter einem neuen Namen, Die Achtsamkeit der Verbraucher ist an dieser Stelle gefordert. Wustest Du, dass in den meisten Venylböden PVC und im Trägermaterial Formaldehyd enthalten ist?

 

Selten geben Hersteller eine Volldeklaration Ihrer Produkte heraus,

 

so dass eine detaillierte Prüfung der Inhaltsstoffe für den Endverbrauchen oft schwierig ist. Selbst bei Vorliegen einer Volldeklaration ist die Wahl eines geeigneten Produktes schwierig.

Ca. 20.000 verschiedene Produkte und Materialien werden  in der Bauindustrie verwendet. Für weniger als 1% der hierin verwendeten Chemikalien wurde eine Risikobewertung durchgeführt! Eine erschreckende Zahl!

Anstatt in der Wüste jedes Sandkorn einzeln umzudrehen ist es wohl praktikabler von einer "unbedenklichen Baustoffliste" auszugehen.

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Als Leitfaden kann ich Euch folgendes Buch empfehlen:

" Ökologisches Baustoff-Lexikon: Bauprodukte, Chemikalien, Schadstoffe, Ökologie und Innenraum!" von Zwiener und Mötzel.

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Jeder kann einen gesunden Lebensraum für sich und seine Kinder schaffen.

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